Japan 2018: Tag 15 (29.03.)

Dem Göttinger Knabenchor wird eine große Ehre zuteil: Er wird vom Deutschen Botschafter in Japan empfangen. Bei einem Auftritt für ausgewählte Gäste der Deutschen Bank gibt der Auswahlchor ein kleines Konzert.

Wer war schon einmal in der Deutschen Botschaft?

Um die Antwort vorweg zu nehmen: Der Göttinger Knabenchor!

In der U-Bahn

Aber zurück zur Chronologie: Am Morgen nehmen wir die Tokyoter U-Bahn. Die Göttinger Sänger sind bereits auch Profi-Metrofahrer, und die Patengruppen passen aufeinander auf, sodass alle gut am Government Building ankommen. Dort kann man mit dem Fahrstuhl ganz nach oben fahren und erhält dort einen Rundum-Blick über das beeindruckende (aber irgendwie auch beängstigende), unendliche Häusermeer. Viele sind aber auch von einer ganz anderen Sache fasziniert: Das Zentrum der Aussichtsetage ist voll von quietschenden, bunten, hüpfenden und piependen Plastik-Gestalten (die käuflich zu erwerben sind).

Das Government Building
Aussicht vom 45. Stock

Wir fahren zurück und halten Mittagsschlaf in den Zimmern, bevor wir uns umziehen und mit dem Bus zur Deutschen Botschaft gebracht werden.

Dieser Termin war im Vorfeld mit äußerst vielen Regularien belegt und nahm die Reiseleitung über die Maßen in Anspruch. Jetzt aber, da wir vor dem Schleusentor stehen, werden wir äußerst freundlich empfangen. Wir erhalten Taschen mit Freundschafts-Ansteckern, und dann empfängt uns der Botschafter höchst persönlich. Zu dem sehr kurzen Einsingen sagt er nur: „Das klingt ja vielversprechend!“ In der Tat ist die Eingangshalle sehr hoch, die quadratischen Fenster, die den Blick zu den Fluren der Zimmer öffnen, sehen schick aus. Der Chor soll gleich hier bleiben, die Mitarbeiter, die noch nicht in den Osterferien sind, gesellen sich dazu. Unser Chor erfreut diese mit dem halbstündigen Konzert, das voll durchs Haus schallt. Es ist sehr schön zu beobachten, wie lässig unser Chorleiter dirigieren kann, denn der Chor ist ganz bei ihm und bestens aufeinander eingestimmt. Kleinste Handbewegungen werden direkt von den Sängern umgesetzt, sodass auch hier wieder der beste Eindruck hinterlassen wurde.

Der Göttinger Knabenchor wird vom Deutschen Botschafter in Japan empfangen

Im Anschluss werden wir durch den wunderbar angelegten Park geführt.

Im Garten des Deutschen Botschafters

Der Auswahlchor bleibt nun noch hier und singt in der Residenz des Botschafters, wo ihn der Chef der Deutschen Bank Japan empfängt. Sie ist es ja, die die Begegnung initiiert hat. Das Publikum im Empfangssaal sitzt ganz nah am Chor, was den Botschafter ausdrücklich sehr beeindruckt. Dieses intime Konzert dauert 45 Minuten, besonders angetan waren die Zuhörer auch von dem Terzett.

Wir sind sehr froh, dass wir sicher sein können, dass sich die Jungs angemessen verhalten können. Im Anschluss erhalten sie nämlich ein Dinner, und währenddessen müssen sie Konversation betreiben – und zwar mit den Abteilungsleitern von Continental und anderen Firmen und mit Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes. Da kann man nicht jeden mitnehmen! Viele unserer jungen Männer fanden es „äußerst cool“, mit so wichtigen Menschen „auf Augenhöhe“ reden zu dürfen. Und sie nehmen sehr interessante Gespräche mit nach Hause.

Die anderen Sänger und Betreuer bilden neue Kleingruppen, um „Tokyo by night“ erleben zu können, insbesondere suchen sie sich Lokale nach ihrem Geschmack (was in der Kleingruppe natürlich nicht für ausnahmslos alle passt). Zufrieden kommen alle wieder in der Jugendherberge an – pünktlich, das ist wichtig, denn die Herberge schließt um 23.00 Uhr.


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