Germershausen 2019, Tag 4 (09.08.2019)

Der Verfasser dieses Blogs hatte sich fest vorgenommen, in diesem Jahr erstmals konsequent noch am Abend jedes Tages von diesem zu berichten. Zeitraubende Ereignisse wie die Ankunft des Vorchors und das nahende Konzert in Reinhausen vereitelten dieses Anliegen aber erneut. Nun also nachträglich der Bericht über die letzten drei Tage der diesjährigen Probenfreizeit, beginnend mit dem Freitag:

Die morgendliche Joggingrunde hatte sich auf zwei Sportler reduziert, was im Vergleich zum vorigen Jahr immer noch eine Steigerung von 100% ist. Einige Knabenstimmen hatten sich schon um 7:00 morgens zum Billard verabredet, während der Männerchor wie immer größtenteils erst fünfzehn Minuten vor der ersten Probe frühstückte.

Während der Hauptchor einen ganz normalen Probenvormittag verbrachte, kam um 10:00 ein gigantischer Vorchor an: 25 Vorchoristen waren in diesem Jahr dabei, und erstmals, seit wir in der Bildungsstätte unsere Sommerfreizeit veranstalten, war jedes Zimmer belegt! Darüber freuen wir uns sehr, auch wenn der Lautstärkepegel insbesondere im Essensraum nun eine beunruhigende Höhe erreichte. Mit dem Vorchor erhielt auch das Betreuerteam wertvolle Verstärkung, Dorota und Carlotta kümmerten sich von nun an vor allem um den Vorchor. Dieser erhielt zunächst eine Führung durch das Haus, bevor auch er in die Probenarbeit einstieg. Schließlich ist morgen Abend schon das Abschlusskonzert in Reinhausen, und auch ein Auftritt des Vorchors ist angekündigt!

Am Nachmittag fand heute keine Mittagsruhe statt, im Gegenteil: Hauptchor und Vorchor spielten zusammen Fußball und Völkerball auf dem Fußballplatz bzw. in der Turnhalle. Dass dabei nicht immer das Schonen der Stimme im Vordergrund stand, liegt wohl in der Natur der Sache. Aber das gemeinsame Spielen ist unverzichtbar, um Vorchor und Hauptchor zusammen zu bringen.

Vor- und Hauptchoristen spielen zusammen Völkerball.

Dennoch gingen die Proben auch noch nach dem Abendessen weiter. Der Vorchor nutzte den Abend, um aus Plastikflaschen „Respyman“ zu basteln, eine Puppe, anhand der man die Atmung anschaulich nachvollziehen kann.

Nun könnte man meinen, dass insbesondere die sieben- bis neunjährigen Vorchoristen von diesem Tag restlos geplättet in ihre Betten fallen müssten – Fehlanzeige! Vollkommen erschöpft, aber dadurch überdreht und bedingt durch eine sich immer weiter aufschaukelnde Gruppendynamik, hielten abenteuerlustige Vorchoristen das Betreuerteam noch bis nach 22:30 Uhr auf Trab, obwohl sie bereits um 21:30 Uhr hätten schlafen sollen. Einige kamen fast überhaupt nicht zur Ruhe und lärmten schon um 4:00 morgens wieder auf ihren Zimmern. Ausgerechnet in der Nacht vor dem Konzerttag störten sie so auch die Hauptchoristen – ein gedankenloses Verhalten, dass nicht ohne Konsequenzen bleiben sollte.

Andere Vorchoristen hatten Schwierigkeiten mit dem Einschlafen, weil sie teilweise zum ersten Mal ohne ihre Familie unterwegs waren – aber darauf war das Team vorbereitet, und alle Betroffenen überwanden ihr Heimweh und lächelten am nächsten Morgen, als wäre nichts gewesen. Dieses Erfolgserlebnis ist wohl von unschätzbarem Wert für das Selbstbewusstsein dieser jungen Sänger.

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