Probenfreizeit 2022 – Tag 5 & 6

Samstag, 20. August, und Sonntag, 21. August 2022

Die letzten beiden Tage der Freizeit warteten mit einigen Höhepunkten auf – musikalisch wie auch für die Chorgemeinschaft.

Am Samstag lernten alle neuen Hauptchoristen ein neues Wort: „Konzertmodus“! Es bedeutet, dass dieser Tag ganz dem bevorstehenden Auftritt in der Stadtvorabendmesse in St. Marien in Heiligenstadt gewidmet war. Während der Proben am Vormittag war höchte Konzentration angesagt, was aber zu Klängen führte, die sich hören ließen! Außerdem wurde die verpflichtende Mittagsruhe auf den Zimmern während der Mittagspause verlängert, damit alle für den Abend genug Energie tanken. Auch während der verbleibenden Mittagspause war der Bolzplatz tabu.

Nach der Mittagspause warf sich der Chor in Schale. Die neuen Kutten der Knabenstimmen erlebten ihren ersten Auftritt! Zwar hatten wir schon beim Fotoshooting vor sechs Wochen für jede Knabenstimme die richtige Kuttengröße notiert, aber in sechs Wochen kann viel passieren. So musste stellenweise nachjustiert werden.

Passt die Kutte noch?

Weiter ging es zur Stellprobe in die wunderschöne Heiligenstädter Marienkirche. Die Stellprobe beinhaltete auch das „Chorballett“: Erfahrene Männerchoristen zeigten den jüngeren Sängern, wie man auf- und abtritt, was in einem Gottesdienst zu beachten ist, was man tut (lächeln) und nicht tut (Oma zuwinken), und so weiter…

Stellprobe in St. Marien, Heiligenstadt

Die Messe selbst wurde von Probst Hartmut Gremler geleitet. Die Besucher dürften sich unter der Ankündigung, dass ein Knabenchor die Messe singt, wohl etwas anderes vorgestellt haben als das, was sie hörten: So erklang erstmals das Stück „Laudem Dei?“, für uns komponiert von Chrisoph Hiller. Christoph ist Bass in der Boygroup „Maybebob“, mit der wir seit letztem Jahr im Rahmen unseres Projekts „Singing for future“ zusammen arbeiten. Der Text von „Laudem Dei?“ basiert auf Ideen und Assoziationen unserer Sänger zum Sonnengesang des Franz von Assisi und stellt letztlich die Theodizee-Frage: Wenn Gott wirklich allmächtig und gut ist wie im Sonnengesang beschrieben, warum lässt er all das Leid geschehen?

Außerdem erklang ein Vater Unser auf Suaheli, „Baba Yetu“ von Christopher Tin, unsere Männerchoristen steuerten ein Spiritual bei („Deep River“) und zum Schluss der Messe erklang „Dona Nobis Pacem“ zusammen mit dem Vorchor und der Gemeinde. Danach präsentierte der Chor dem zahlreich erschienenen Publikum noch einige weltliche Stücke. Chor und Chorleiter waren sehr zufrieden mit ihrer Leistung!

Jetzt konnte gefeiert werden. Erstmal ging es zum Grill, der von einigen Mutanten und Betreuern bereits vorbereitet worden war.

Essen gut, alles gut!

Der Tag klang mit einem Bunten Abend aus. Seit Beginn der Freizeit hatte jedes Zimmer einen Sketch oder einen Beitrag vorbereitet, den es nun präsentierte. Der Vorchor eröffnete den Abend mit einem den älteren Hauptchoristen wohlbekannten Volkslied, „Dat du min Leevsten büst“, und erntete großen Beifall. Ein Knabenstimmen-Zimmer sammelte Vorschläge für das Jugendwort des Jahres – durchgesetzt hat sich nach tosendem Applaus „Krücke“, vorgeschlagen vom siebenjährigen Vorchoristen Jakob (niemand wusste freilich, was „Krücke“ bedeuten soll). Ein Highlight des Abends war eine Gruppe von Männerchoristen, die eine Männerchorprobe nachstellten und dabei das künstlerische Team so treffend parodierte, dass sich die Zuschauer gar nicht mehr beruhigen konnten. Auch der Chorleiter war sich nicht zu schade für einen komödiantischen Beitrag, eine Verballhornung des Dornröschen-Märchens, deren Anspielungen sich nur älteren Choristen vollständig erschlossen. An solchen Abenden wächst eine Chorgemeinschaft zusammen!

Der nächste Morgen begann aber genauso früh wie die anderen – Organisator Constantin war gnadenlos und zog die Männerstimmen, die die Nacht zum Tag gemacht hatten, zu den bei Abreise anfallenden Aufräumarbeiten heran. Der Rest des Chores ging schon mal vor, zu einem nahegelegenen Freibad, wo er einige unbeschwerte Stunden verbrachte.

Kunstflug-Wettbewerb mit großer Jury

Schließlich war es Zeit für die Abreise. Eine kleine Gruppe schwang sich aufs Fahrrad, der Rest wurde abgeholt. Alle dürften diese Freizeit in guter Erinnerung behalten. Der Chor ist jetzt bestens vorbereitet für die großen Events der nächsten Zeit!

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