Japan 2018: Tag 8 (22.03.)

Der Goldene Pavillon ist sicher eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto. Was sonst noch passiert ist, berichten an diesem Tag die Patengruppen.

Da hat man die Qual der Wahl!

Heute Morgen bekommen wir in der Jugendherberge ein sehr gutes Frühstück, um 9 Uhr treffen wir uns in der Lobby des lichten, zweigeschossigen Gebäudes. Wir fahren mit dem Linienbus zum Goldenen Tempel, daher bekommen die Patengruppen wieder besondere Bedeutung. Alle kommen problemlos an, und wir sind erstaunt über die vielen Touristen. Doch als wir (mit sehr schönen Eintrittskarten) den Tempelbereich betreten und das dreistöckige, goldene Gebäude sich im Wasser spiegelnd entdecken, wissen wir, warum hier so viele Menschen sind! In der Sonne glänzt das Gold herrlich, und das Grün der umliegenden Bäume gibt einen schönen Kontrast. Der Tempel war zunächst ein Herrscherpalast gewesen, und erst später ist er zu einem buddhistischen Tempel umfunktioniert worden. 1950 ist er abgebrannt – was vor uns steht, ist also ein Nachbau.

Der Goldene Pavillon im Kinkaku-ji

Am Morgen hatten wir den Jungs verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, was sie im Anschluss machen können, denn die Interessen und Kräfte sind sicher unterschiedlich, und ein gemeinsames Programm scheint in dieser großen Stadt schwer durchführbar. So haben wir uns verschiedene Erlebnisse erzählen lassen, und eine Auswahl wird hier wiedergegeben. Jetzt im Rückblick ist aber zu betonen, wie sorgsam die Jungs aufeinander aufpassen und wie gut sie sich in einer so großen Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht finden – immerhin muss man bedenken, dass der Busplan auch für geübte Planleser nur schwer zu verstehen ist, da sich das System der Beschriftung – und natürlich besonders die Schrift!!! – sehr von dem unserer Pläne unterscheidet. Alle waren wieder pünktlich zurück, erfüllt von Eindrücken und mit gesättigten Bäuchen.

Aussichtsplattform auf dem Hauptbahnhof Kyoto

„Wir haben viele tolle Sachen zum Anziehen gefunden und wollten eine Jacke, Schuhe, eine Hose und ein T-Shirt kaufen. Aber immer, wenn wir nach den Größen gefragt haben, bekamen wir die Antwort, dass es das nicht in unserer Größe gibt! So sind wir leider leer nach Hause gekommen.“

„Wir waren mehrere im Laden und wollten ein T-Shirt kaufen. Aber damit wir keine Steuern bezahlen mussten, mussten wir einen Pass vorzeigen. Nun hatten wir aber leider keinen Pass parat. Als wir endlich jemanden mit Pass gefunden hatten, wurde auch noch die Kreditkarte kontrolliert, und mit der durften wir endlich das Shirt kaufen.“

„Wir waren in einer Spielhalle im Einkaufszentrum. Die war riesig, alles voll Automaten! Und da haben wir sogar eine Münze neben dem Automaten gefunden. Also haben wir die mal in den Kasten gesteckt – und tatsächlich gewonnen!! Damit war unser Spieltrieb erwacht… naja, und dann natürlich verloren. Als wir gegen den Automaten geschlagen haben, ist doch noch Geld rausgekommen, damit sind wir weggegangen. Später sind wir nochmal zurück gekommen, aber nach kurzer Zeit haben uns 6 Männer aus dem Laden geworfen!“

„Wir waren beim Silbertempel. Der Garten war unglaublich schön, jede Quelle hat einen Namen. Besonders gefallen hat uns der Fuji aus Sand. Drum herum ist eine ganze Landschaft aus Sand gebaut. Von dem Berg, der innerhalb des Tempelbezirks liegt, hat man eine sehr schöne Sicht.“

„Wir waren in der Altstadt am Fluss. Ganz anders sind hier die kleinen Häuser. Überall hängen Lampen vor den Geschäften und Lokalen. Wir haben Fans des Thomaner Chores getroffen. Da haben wir natürlich sofort zu unserem Konzert eingeladen!“

„ Nach den Tempeln hatten wir wirklich Hunger. Als wir vor einem Lokal in der Altstadt standen, ist uns nichts anderes als „sayonara“ eingefallen. Die Dame im Kimono antwortet: „english ok?“. Das war natürlich enttäuschend. Dann sahen wir auf die Karte, und da traf uns fast der Schlag: Ein Menú gibt es AB 7.000 yen. Da sind wir doch umgedreht Richtung McDonald´s, aber glücklicherweise haben wir auf dem Weg noch ein chinesisches Lokal gefunden, in dem wir einkehren konnten.“

„Der Philosophenweg war zwar ein schöner Weg am Fluss entlang, aber insgesamt doch etwas enttäuschend. Für die vielen Kirschblüten waren wir einfach ein paar Stunden zu früh dran. Rechts die Shops waren auch unnötig. Dadurch wurde der Eindruck des Flusses gestört.“

Choristen vor dem Goldenen Pavillon

„Wir waren im Kaiserpalast und sind dort im Park spazieren gegangen. Dort war auch ein Trinkstein mit einem Wasserhahn. Wir drehten ihn auf – aber das Wasser spritzte nach oben, sodass uns das ganze Wasser ins Gesicht gespritzt ist! Leider haben wir ein Portemonnaie verloren. Ohne Hoffnung haben wir an der Kasse gefragt – und das ist halt Japan: Es war abgegeben worden!! Überhaupt ist alles hier so sicher, das ist ein tolles Gefühl! Es war ein schöner Tag.“

„Der Goldene Tempel war toll. Darin will ich wohnen. Immer, wenn ich Geld brauche, breche ich mir ein Stück davon ab.“ – „Und wenn alles ab ist?“ – „Ach, dann bin ich sowieso schon alt!“

„Der Zen-Tempel mit dem Steingarten hat mir eine unglaubliche Ruhe verschafft. Ganz von alleine bin ich in eine Art Meditation gekommen. Wir saßen auf den Holzstufen in der Sonne mit Blick auf die Steine, die man nie alle sehen kann. Wie bei dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Es gibt eben immer noch etwas dahinter.“


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