Es ist warm geworden! Wir sehen den Großen Buddha und spazieren auf die Insel Enoshima.
Jetzt ist es passiert!
Auf der jetzt sonnigen Terrasse dürfen wir frühstücken. Die Teller werden so kunstvoll angerichtet, dass dieses Unterfangen für 64 Personen mehr Zeit in Anspruch nimmt als vorgesehen. Die Nerven sind inzwischen nicht mehr ganz so stabil, viele Ansprüche müssen unter einen Hut gebracht werden, und das Team muss jetzt überlegen, wie es am besten vorgeht. Unsere Gastgeber haben sich frei genommen, um uns die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu zeigen, die Jungs brauchen etwas mehr Ruhe, es bestehen Sprach- und Kulturunsicherheiten. Unsere Gastgeber sind aber geduldig, und endlich, als alle gefrühstückt haben, bricht unsere Großgruppe auf, wir starten mit einem kurzen Spaziergang zum Großen Buddha. Alle sind überwältigt: Groß und ruhig thront er auf dem bescheidenen Platz, im Vordergrund ein paar Kirschblüten. Einige Jungs kaufen sich ein Andenken an den Ständen, die den Platz umgeben.

Wir spazieren zur Romantik-Bahn und fahren an die Küste. Meer! Immer wieder lässt es bei vielen Menschen das Herz höher schlagen, so auch bei unseren Jungs. Dann gehen wir zu Fuß über die Brücke, die die Insel Enoshima mit dem Festland verbindet. Und hier empfängt uns ein wunderschöner Park! Herrliche Blumenrabatten unter Kirschblüten. Der Berg muss nicht bestiegen werden, sondern man kann mit Rolltreppen etappenweise in die Höhe fahren. Oben angekommen muss man eine Weile anstehen, um mit dem Fahrstuhl auf den Turm zu fahren. Aber unsere Gastgeber aus der Gemeinde haben viel Interessantes zu erzählen, sodass die Zeit nicht lang wird. Oben werden wir mit einem phantastischen Blick verwöhnt: Man sieht über die weite Küste und das Meer, glücklicherweise ist es klar. Viele Fotos werden gemacht, Treffpunkt ist in 20 Minuten am Fuße des Turmes.

Wir zählen – wie so oft – durch: Alle sind wieder da. Die Ansage: Alle spazieren nach unten zum Eingang, wir treffen uns an der Brücke. Die Gruppe gerät in zwei Teile auseinander, aber sowohl im vorderen als auch im hinteren Teil sind japanische Gastgeber und Betreuer, sodass das kein Problem zu sein scheint. Doch irgendwann befindet sich die hintere Gruppe am Meer – allerdings an den Felsen, nicht an der Brücke! Die Telefonate mit den anderen bestätigen unsere Zweifel. Da entdecken wir aber ein kleines Motorboot, das hier zu starten scheint. Mithilfe unserer Gastgeber können wir erfahren, dass uns dieses Boot zur Brücke bringen kann. Also sind wir gerettet! Sicherheitshalber rufen wir bei den anderen (die inzwischen im Lokal sind) an, wie viele sie sind. Wir zählen selbst durch – und jetzt kommt es: Einer fehlt!!! Hektisch geben wir alle Namen der „Kleinen“ durch und erhalten die Antwort: „Der ist da.“ Also fehlt ein „Großer“. Der wird sich durchbeißen können. Oder doch ein „Kleiner“, den wir vergessen haben? Erstmal zum Lokal. Dann sehen wir weiter. Stürmisch treffen wir zusammen, lesen alle Namen vor – und bei jedem Namen ruft einer laut „hier“. Tja, jetzt können nur noch die Teamer streiten, wer nicht gut zählen kann!!!
Erleichtert lassen wir uns das Essen in der Kegelbahn schmecken (es gibt Wurst und Spaghetti, die Jungs freuen sich!), dann fahren wir mit der Magnetbahn und dann mit dem Zug zurück nach Kamakura. Dort sehen wir uns die Kirche, in der morgen das Konzert sein wird, an. Und wir bedanken uns natürlich bei unseren Stadtführern, die uns das tolle Tagesprogramm zusammengestellt haben und uns begleitet haben, mit einem Lied.
In den bewährten Patengruppen darf man nun entweder zum Strand gehen oder einen Stadtbummel machen.
Zum Abendessen treffen wir uns wieder in der Jugendherberge und genießen das gemeinsame Abendessen.
Unsere Ärztin hat seit Beginn der Reise gut zu tun: Immer wieder kommt einer, der Kratzen im Hals hat oder sich den Fuß angestoßen hat. Auch Magengrimmen oder Kopfschmerzen kommen vor. Aber glücklicherweise ist nichts Besorgniserregendes dabei.
Kurz vor dem Zubettgehen treffen wir auf einen jungen Sänger, der auf der Treppe sitzt, eine kleine Flasche in der Hand hält und besorgt fragt: „Ist da Alkohol drin? Ich fühle mich plötzlich so komisch!“ Ich nehme die Flasche, und zwischen den Schriftzeichen kann ich nur lesen: 50%!!! Schnell aber wird erkennbar, dass das der Saftgehalt des Getränkes ist. Allerdings ist der Rest des Traubensaftes so stark parfümiert, dass das komische Gefühl gar nicht verwunderlich ist!
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