Japan 2018: Tag 16 (30.03.)

Der Vormittag in Tokyo wird individuell in Kleingruppen verbracht, und am Nachmittag fahren wir weiter nach Hitachi, wo wir für die nächsten drei Nächte in Gastfamilien untergebracht sind.

Jeder nach seinem Geschmack

Für heute hat das Team beschlossen, die Sänger nach Interessensgruppen neu aufzuteilen, denn das Angebot einer Stadt wie Tokyo ist einfach überwältigend, und man muss aufpassen, dass man sich weder verzettelt noch resigniert gar nichts in Angriff nimmt. So gibt es nach dem Frühstück eine Einführung in die Sehenswürdigkeiten, und dann wählen die Jungs ihre neue Gruppe, wobei natürlich immer genug Männer in einer Gruppe sind. Die einen sehen noch einmal das Government und danach den Meiji-Schrein, andere den Kaiserpalast und den Ueno-Park. Wieder andere fahren mit dem Wassertaxi auf dem Sumida-Fluss bis ins Herzstück Tokyos hinein. Eine Gruppe möchte einen Freizeitpark in Japan kennenlernen und wirft auf dem Weg dorthin einen Blick in die Börse. Viele interessiert Shibuya (Einkaufsviertel) oder Akihabara (Elektronikviertel).

Am “Times Square” von Tokyo
Das Vergnügungsviertel voller Menschen

Es ist erstaunlich, dass man selbst hier, in der Großstadt, keine Obdachlosen sieht. Auch Schmierereien an Wänden, sogar in der Metro, fehlen gänzlich. Und während der ganzen Reise schon fällt uns auf, dass nirgendwo auch nur der geringste Abfall auf der Straße liegt. Man sieht kein Papierchen, keinen Kaugummi, keine Zigarettenstummel. Das ist insofern besonders erstaunlich, weil fast nirgends Mülleimer im öffentlichen Raum zu finden sind. Etwas ratlos blicken wir uns immer dann um, wenn wir etwas zu entsorgen haben.

Gruppenfoto vor dem Kaiserpalast
Selbst in einer solch hektischen Stadt wie Tokyo gibt es kleine Oasen

 

Um 16:00 Uhr ist Abfahrt aus Tokyo angesagt. Alle helfen beim Einladen der Koffer. In der Abendsonne durchfahren – oder sollte man besser sagen: „durchstehen“ – wir Tokyo. Endlose Staus, Blick in endlose Straßenschluchten, nicht enden wollende Hochhausfluchten… doch am Fluss entlang stehen die Kirschbäume in voller Pracht. Und wir fahren auch vorbei an experimenteller moderner Architektur wie zum Beispiel dem berühmten Bau der Brauerei Asahi von Ph. Starck. Allmählich macht sich Erschöpfung breit. Gut, dass wir im Bus genug Platz haben und uns etwas ausbreiten können.

In der U-Bahn

Zum Abendessen halten wir an einer Raststätte. Das Essen ist erstaunlich gut. Nudelsuppen mit Gemüse und viele weitere Gerichte stehen zur Auswahl. Allmählich steigt aber natürlich die Spannung, denn heute Abend werden wir erstmals in Gastfamilien untergebracht sein.

Bei der Ankunft in dem großen Schulkomplex in Hitachi – es ist bereits dunkel – sind wir erstaunt, dass wir auf einer Schotterpiste halten: Die Einfahrt in den Schulbereich ist nur mit Sondergenehmigung erlaubt! Aber unsere Jungs packen kräftig an, und so kommen wir über die Wiese mit unseren Koffern in die Turnhalle, wo die japanischen Gastfamilien uns mit Schildern empfangen, auf die sie in schönster Schrift unsere Namen aufgeschrieben haben. Schnell werden die Namen vorgelesen, und dann fahren die Gastfamilien mit ihren Gästen nach Hause. Schön ist, dass niemand alleine untergebracht ist, denn es wird ja sicher einiges ungewöhnlich sein im Privathaus, und so kann man sich leichter absprechen. Beruhigend für die Teamer ist, dass sie wissen, dass sie sich auf freundlich-zurückhaltendes Benehmen der Sänger verlassen können! Sie haben sich auch schon in der Chorischen Allgemeinen und auf anderen Wegen bestens informiert. Einzige Schwierigkeit: Einige müssen sehr weit fahren, um zu ihrem Wohnort zu kommen. Doch da wir schon gegessen haben, dürfte auch das kein allzu großes Problem sein.


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