Japan 2018: Tag 17 (31.03.)

Der ganze Tag ist unserem Workshop gewidmet, bei dem nun die echte Verbindung mit den japanischen Sängern gelingt. Den Morgen und den Abend verbringen alle in den Gastfamilien.

Singen verbindet!

Am Morgen bringen uns die Familien zurück zur Schule. Was für ein ungewöhnlicher Anblick: Der Weg zur Aula ist gesäumt mit freundlich grüßenden und sich verbeugenden Schülern, die fragen, ob sie etwas helfen dürfen!

Manche Choristen der Gastchöre sind noch jünger als unsere

Im Eingangsbereich der großen Aula werden – wie immer – die Schuhe ausgezogen und in Plastiktüten verpackt. Schlappen stehen bereit. Sehr amüsant ist es, unsere Jungen mit diesen Schlappen, die an die von Onkel Fritz bei Max und Moritz erinnern, zu sehen: Ihre Füße passen nur zur Hälfte hinein, die Ferse (mit den lochfreien Strümpfen) bleibt draußen!

Insgesamt vier Chöre stehen auf der Bühne

Der Workshop ist in zwei Teile geteilt: Zunächst proben unsere Jungen mit dem Tokai-Mura Junior Chorus und dem NHK Mito Children´s Chorus. Schon beim – für sie sicher ungewöhnlichen Einsingen – haben die Sänger viel Spaß, und das Eis ist sofort gebrochen, als sich jeder (selbst) auf den Po klopfen muss. Die vielen Kinder und jungen Männer proben vor allem die japanischen Lieder, und dadurch, dass alle Sänger gut gemischt stehen, hören und sehen sie sich die genaue Aussprache der Texte gut voneinander ab. Im zweiten Teil singt der Ibaraki Christian High School Chorus mit unseren Jungs, und die (größeren) Mädchen haben sichtlich Freude daran, die vollen Männerstimmen im Rücken zu haben. Jetzt werden die anspruchsvollen geistlichen Stücke geprobt, die hörbar für diese große Besetzung geschrieben worden sind.

Auch die kranken Choristen machen bei “Te dormi” mit

In den Pausen (die Mittagspause wird für ein ausgelassenes Frisbee-Spiel auf der großen Wiese in der Sonne genutzt) kann man freudigen Erzählungen über die Erlebnisse in den Gastfamilien lauschen: Einige sind zum Strand gefahren, obwohl es am Abend kalt war, und sie haben Drachen steigen lassen. Andere waren in einer riesigen Einkaufs-Mall, in der sie über lebende Käfer und Hunde zum Verkauf entsetzt waren. Manche haben alles über japanische Stick-Techniken erfahren, manche haben zu Hause deutschen Eintopf und Brezeln gegessen, andere japanische Nudeln, wieder andere hatten richtig experimentelles Essen und sich darüber gefreut. Wieder andere haben zusammen gekocht oder das ganze Haus voller Gäste gehabt. Spiele wurden gespielt oder im Fernsehen wurde Baseball gesehen. Einige haben gemeinsam auf Instrumenten gespielt, andere Transformer-Autos auseinandergebaut. Auch beleuchtete Straßenzüge mit Kirschbäumen konnten bestaunt werden. Ein Hit war auch Sushi-Essen im Lokal mit „rollender Bestellung“. Unsere Gastgeber haben sich viele Gedanken gemacht, wie sie uns eine Freude machen können!

Man kann also sehen: Alle sind richtig zufrieden mit ihren Familien, sind erfreut über die Gastfreundschaft, sind bereit, Neues kennenzulernen, amüsieren sich über Klodeckel, die beim Betreten des Toilettenraumes von selbst aufspringen. Beim Sprechen helfen die Übersetzer im Smartphone, und dass man auf dem Boden sitzend isst und auf Tatami-Matten schläft, ist allen längst geläufig.


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